Die börsenotierte CA Immo hat im Geschäftsjahr 2013 rund 1,5 Milliarden Euro aus Verkaufserlösen lukriert und damit "die Bilanzsumme deutlich reduziert", wie CEO Bruno Ettenauer am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Finanzvorstand Florian Nowotny bekanntgab. Das schon 2012 selbst verordnete Gesundschrumpfen (vulgo "Portfoliostraffung") der CA Immo, um Risiken abzubauen, geht damit weiter: Verkaufserlöse sollen weiterhin zur Rückzahlung teurer Kredite verwendet werden, das Portfolio wird trotz einiger Zukäufe und Neuentwicklungen spürbar verkleinert. Die Eigenkapitalquote stieg damit weiter an, mittlerweile hat man die gewünschten 40 Prozent erreicht. 

 

Weiterer Mitarbeiter-Abbau

 

Freilich war der Schrumpfungskurs wie schon 2012 neuerlich mit einem Mitarbeiterabbau verbunden: Anstatt 400 wie noch zu Jahresbeginn 2013 arbeiten nun nur noch 320 Beschäftigte im Unternehmen.

 

Erfreut zeigten sich Ettenauer und Nowotny über den um 23 Prozent gestiegenen Aktienkurs und allgemein "viel positives Feedback seitens des Kapitalmarkts". Diesen will man aber vorläufig nicht anzapfen, Nowotny setzt auf Projektfinanzierungen, "die günstigste Form der Finanzierung". Wermutstropfen für Ettenauer: Der Abschlag zum "inneren Wert" der Aktie, dem sogenannten NAV (Net Asset Value), konnte nicht im selben Ausmaß reduziert werden, wie der Aktienkurs zulegte.

 

Nur noch vier Milliarden im Portfolio

 

Das Immobilienvermögen der CA Immo lag im dritten Quartal 2013 noch bei 5,4 Milliarden Euro, zu Jahresende nur noch bei vier Milliarden. Mit 800 Millionen Euro stammte mehr als die Hälfte der Verkaufserlöse aus dem Verkauf des sogenannten "Hessen-Portfolios" an den deutschen Immobilienkonzern Patrizia AG. Zweiter großer Brocken war der anteilige Verkauf des Frankfurter "Tower 185" an zwei deutsche institutionelle Investoren. Hierbei lukrierte die CA Immo 330 Millionen Euro.

 

Zuletzt konnte man den Lipowy Office Park in Warschau um 108 Millionen Euro an einen börsenotierten US-REIT verkaufen, außerdem wurde die Deutschland-Vertriebszentrale von Mercedes-Benz in Berlin um 88 Millionen an Union Investment abgegeben.

 

Buy-Outs bei Joint-Ventures

 

Ettenauer und Nowotny legen den Fokus weiterhin auf den "fundamental starken, liquiden" deutschen Markt und setzen beim Development vor allem auf Büros. "Abhängig von der Marktlage" sollen heuer 150 bis 200 Millionen Euro in Bauprojekte fließen.

 

In Osteuropa wird versucht, bei bestehenden Joint-Ventures die Partner sukzessive auszukaufen. Ein solches "Buy-Out" wurde im Vorjahr beim "P1"-Büroportfolio in Warschau geschafft, wo 49 Prozent vom bisherigen Partner AXA (der wegen einer Fonds-Auflösung aussteigen musste) übernommen wurden. 

 

Die Vermietungen in Osteuropa entwickelten sich laut Ettenauer zufriedenstellend, nämlich durch die Bank "seitwärts bis leicht steigend". Letzteres etwa in Rumänien. Allgemein ist laut Ettenauer die Marktsituation in CEE "nicht mehr ganz so negativ wie noch vor ein paar Jahren"; dort zu deinvestieren wäre "zyklisch falsch", so der CEO.

 

Quelle: Martin Putschögl, derStandard.at, 14.1.2013