BERLIN. Nicht nur im Bundeskanzleramt in Berlin-Mitte wird derzeit -Stichwort Koalitionsverhandlungen -eifrig gearbeitet. Auch auf der Baustelle vis-à-vis vom Kanzleramt rund um den Hauptbahnhof herrscht rege Betriebsamkeit. Einer der großen Player, die hier auf dem 40 Hektar großen Areal der sogenannten Europacity mitmischen, ist die CA Immo. Dem Unternehmen gehören circa 20 Hektar einer der größten innerstädtischen Entwicklungsareale Deutschlands. Weitere Eigentümer sind die Deutsche Bahn AG (circa zehn Hektar) sowie das Land Berlin (circa sechs Hektar).

Nach dem kurz vor Fertigstellung stehenden Intercity-Hotel sowie dem bereits bezogenen Büroturm Tour Total (Deutschland-Sitz des französischen Mineralölkonzerns) erfolgte nun der Spatenstich für das Bürohaus John F. Kennedy. Die Gesamtinvestitionssumme für das 22.000 Quadratmeter große Objekt liegt bei rund 70 Millionen €. Die Fertigstellung ist für Anfang 2015 geplant. Knapp die Hälfte der Büroflächen ist bereits vermietet.

"Die Stadt wächst. In den nächsten 20 Jahren kann man in Berlin nichts falsch machen", ist CA-Immo-CEO Bruno Ettenauer überzeugt. "Alle, die bis 2012 gekauft haben, sind wirtschaftlich erfolgreich." Aktuell finden sehr viele Entwicklungen im Wohnbereich statt. "Da bleibt abzuwarten, wie sehr die Leute in der Lage sind, sich mit 4000 bzw. 5000 €pro Quadratmeter einzudecken." Den Büromarkt schätzt Ettenauer dynamischer als den Wiener Markt. "Das sieht man an den Baumaßnahmen", sagt Ettenauer, der noch ein Filetstück in den Büchern stehen hat -konkret das Cube genannte Projekt auf Baufeld MK9.

Prime-Prime-Lage

Das Gebäude -ein jeweils 43 Meter langer, breiter und hoher Würfel -soll auf dem Vorplatz zum Hauptbahnhof errichtet werden. Der Baustart erfolgt, wenn es einen Nutzer gibt. "Dann könnten wir recht schnell loslegen", sagt Ettenauer. Ursprünglich war das Haus als Zentrale für die Deutsche Bahn vorgesehen. Der damalige Konzernchef Hartmut Mehdorn entschied sich dann aber doch, an der bisherigen Adresse am Potsdamer Platz zu bleiben. "Der Cube ist Prime-Prime-Lage und da erwartet man einen Prime-Prime-Preis. Das muss man zum Zyklus-Hochpunkt bauen", erklärt Ettenauer bei einer Baustellenbesichtigung in der Europacity.

Erste Planungen

Aber auch das Wohnquartier, das in der Europacity Stück für Stück errichtet wird, findet unter Federführung der CA Immo statt. 75.000 Quadratmeter Fläche können hier bespielt werden -derzeit befindet man sich in der Planungsphase. Die ersten Wohnblöcke nach dem Motto "Wohnen im Grünen und in Gehweite zum Bahnhof der Hauptstadt" sollen Ende 2015 beziehungsweise Anfang 2016 stehen. Hochwertige Eigentumswohnungen mit Blick auf das Wasser sind genauso geplant wie preiswerte Mietwohnungen.

Errichtet werden die Wohnungen von der CA Immo und dem auf Wohnungsbau spezialisierten Unternehmen Hamburg Team. "Die Entwicklung geht schneller voran, als wir erwartet haben", sagt Henrik Thomsen, Leiter der CA Immo Berlin. "Wir sind etwa zwei Jahre voraus." Doch bei der Entwicklung des Wohnquartiers zeigt sich der Immobilienentwickler wählerisch. Thomsen: "Wir wollen eine Benchmark für Qualität setzen." Ihm ist es wichtig, dass ein lebendiges Viertel und keine Wohnwüste entsteht. "Gerade am Anfang ist es schwierig, beispielsweise Einzelhandel in ein solches Quartier zu bekommen. Da braucht man viel Geduld."

Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von der CA Immo AG

ZAHL 250 Millionen €

In Summe beläuft sich das Investitionsvolumen der CA Immo AG in der Europacity am Berliner Hauptbahnhof auf rund 250 Millionen €(inklusive Grundstücke). Rund 70 Millionen €verschlingt das Kennedy-Haus, 66 Millionen €wurden in das Bürohaus Tour Total gesteckt, weitere 53 Millionen €in das Intercity-Hotel. Die restlichen Grundstücke belaufen sich auf circa 58 Millionen €(Bilanzwerte).

(WirtschaftsBlatt,Kathrin Gulnerits, 2013-10-02)