Wer in den vergangenen Monaten auf der Suche nach einer Wohnung war, der machte angesichts der Preisentwicklung große Augen - doch nun soll mit dem Immobilienhype und den Preisschwankungen der vergangenen Jahre vorerst Schluss sein, verkündete Eresnet, Betreiber des Portals immobilien.net, am Dienstag.

 

Die gute Nachricht zuerst: Im gesamten Bundesgebiet pendeln sich die Wertänderungen wieder auf einem gemäßigten Niveau ein. Die schlechte Nachricht: Vor allem in den großen Städten und deren Einzugsgebieten gab es vergangenes Jahr dennoch Preisanstiege bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern.

 

Tulln: Zehn Prozent teurer

 

Zu den stärksten Wachstumsgebieten gehörten 2013 die großen österreichischen Städte und deren Umland. Bei gebrauchten Eigentumswohnungen ergab die Analyse der Angebote auf immobilien.net in den Wiener Umlandbezirken Baden, Korneuburg und Wien Umgebung Preissteigerungen zwischen 4 und 7 Prozent. Das entspricht Quadratmeterpreisen von 2.000 bis 2.300 Euro im Median.

 

Tulln, das sich zu einem neuen Einzugsgebiet für die Bundeshauptstadt entwickelt, toppt die Entwicklung mit 10 Prozent Wertanstieg. Mit knapp 1.800 Euro pro Quadratmeter liegt der Bezirk aber noch deutlich unter dem durchschnittlichen Preisniveau des Wiener Umlands.

 

Aber auch in anderen österreichischen Wachstumsregionen legten die Preise verstärkt zu. In Linz und Linz-Land stiegen die Preise für Eigentumswohnungen zwischen 5 und 6 Prozent im Schnitt auf 2.000 bis 2.400 Euro pro Quadratmeter. Im Norden der oberösterreichischen Landeshauptstadt, in Urfahr-Umgebung, legten die Preise sogar um über 10 Prozent auf mehr als 2.000 Euro zu.

 

Auch in Salzburg-Stadt, die aktuell teuerste Landeshauptstadt in Österreich, und Umgebung legten die Eigentumspreise bei Wohnungen um über 5 Prozent zu. Hier ist es der Bezirk Hallein mit ebenfalls mehr als 10 Prozent Preisanstieg, der das Ballungsgebiet auf Quadratmeterpreise zwischen 2.800 und 3.400 Euro hebt.

 

Billiger: Klagenfurt, Innsbruck, Bregenz

 

Im Süden und Osten Österreichs sind die Preistrends weniger eindeutig. In Eisenstadt und Graz steigen Eigentumspreise mit 3 Prozent auf 1.500 bzw. 2.250 Euro pro Quadratmeter geringer als in den Top-Ballungsgebieten.

 

In Klagenfurt fallen die Preise sogar leicht um 0,4 Prozent auf knapp 2.000 Euro, ebenso wie in Innsbruck und Bregenz, wo im Schnitt ein Minus von 2 Prozent auf 3.300 bzw. 2.200 Euro im Schnitt zu verzeichnen war.

 

Wien: Preisanstieg geht weiter

 

In der Bundeshauptstadt sind die Preise für Eigentumswohnungen in den meisten Bezirken 2013 signifikant gestiegen. Egal ob gebraucht, saniert oder Neubau, Wohnungen legen im Wert zu, jedoch weniger stark als in den vergangenen Jahren - Insbesondere, wenn man die Inflation in der Höhe von 2,0 Prozent 2013 einrechnet.

 

Im Schnitt kostet der Quadratmeter einer gebrauchten Eigentumswohnung in Wien 3.100 Euro im Median, was einem Zuwachs, vor Inflation, von 4,8 Prozent entspricht. Bei einer sanierten Wohnung liegen die Kosten bei 4.000 Euro, plus 5,4 Prozent und bei einer Neubauwohnung 4.500 Euro, plus 3,4 Prozent.

 

Am stärksten sind die Preissteigerungen in den verhältnismäßig günstigen Bezirken wie Favoriten und Simmering, wo die Quadratmeterpreise etwa bei gebrauchten Objekten noch unter 2.500 Euro liegen. Dort gab es 2013 Wertzuwächse zwischen 8 und 9 Prozent. Bei sanierten Wohnungen liegt Wien Wieden mit etwa 8 Prozent an der Spitze. Der Preisanstieg auf ca. 5.000 Euro lässt sich vor allem durch die regen Sanierungstätigkeiten bei Altbauten erklären.

 

Bei Neubauwohnungen gibt es in Wien Alsergrund und Wien Floridsdorf mit 11 bzw. 12 Prozent Preissteigerung den stärksten Anstieg. Im 9. Wiener Gemeindebezirk ist der Zuwachs auf 6.000 Euro pro Quadratmeter vor allem durch den hohen Anteil an Dachgeschosswohnungen zu erklären. In Floridsdorf liegt der starke Anstieg an den, für Wien, noch sehr moderaten Quadratmeterpreisen von 3.400 Euro.

 

Mieten blieben fast gleich

 

Eine andere Situation zeigt sich bei der Vermietung - denn hier hielten sich die Steigerungen in Grenzen: Betrachtet man die Landeshauptstädte, so gab es 2013 bei den Angebotsnettomieten kaum Veränderungen zum Vorjahr. Die höchsten Preisanstiege bei gebrauchten Mietwohnungen gab es in Klagenfurt mit plus 3 Prozent auf günstige 6,5 Euro pro Quadratmeter. Dahinter folgt Salzburg Stadt mit plus 1,9 Prozent auf 10,6 Euro im Schnitt, vor Linz mit einer Steigerung von 1,2 Prozent auf 8,3 Euro.

 

Auch noch leicht im Plus liegt Wien mit 0,4 Prozent, was einer durchschnittlichen Angebotsnettomiete von 9,8 Euro pro Quadratmeter entspricht. Eisenstadt und Innsbruck stagnierten bei 6,6 bzw. 11,7 Euro. In Graz und St. Pölten sanken die Mietpreise im Schnitt sogar um 3,6 bzw. 5,7 Prozent auf 8,1 bzw. 6,6 Euro.

 

Döbling ist der teuerste Bezirk für Einfamilienhäuser

 

Die eigenen vier Wände im Grünen in der Stadt sind gefragter denn je. Das spiegelt sich auch in den Preisen wieder: Die Top-Preisanstiege lagen 2013 in Graz mit knapp 18 Prozent auf 2.700 Euro pro Quadratmeter. Danach folgt der Ausnahmebezirk Kitzbühel mit plus 13 Prozent auf 7.000 Euro im Schnitt, nach Wien Döbling (8.200 Euro) der teuerste Bezirk in Österreich. In Niederösterreich ist Wr. Neustadt der Spitzenreiter mit plus 10 Prozent auf 1.900 Euro pro Quadratmeter.

 

Linz folgt bei den großen Städten mit 7,1 Prozent Zuwachs auf 2.500 Euro vor Salzburg Stadt mit plus 4,9 Prozent auf 4.300 Euro. In Eisenstadt legten die durchschnittlichen Hauspreise um 6,2 Prozent auf 1.600 pro Quadratmeter zu und in Kärnten ist Villach die Toplage mit einem Plus von 5,4 Prozent auf 1.900 pro Quadratmeter.

 

Quelle: wirtschaftsblatt.at