Für einen Quadratmeter Geschäftsfläche müssen aktuell auf Wiens Nobeleinkaufsstraße Kohlmarkt bis zu 400 € pro Quadratmeter auf den Tisch geblättert werden. Das ist viel für alteingesessene Geschäfte wie Freytag & Berndt, das nach 239 Jahren seine Geschäftsfiliale auf Hausnummer 9 verlässt. Und es scheint wenig zu sein für den kolportierten Nachmieter. Laut Medienberichten soll hier Wiens erste Massimo-Dutti-Filiale einziehen. Im internationalen Vergleich sind Wiens Spitzenmieten freilich „Peanuts", wie das aktuelle CBRE-Ranking der derzeit teuersten Einkaufsstraßen weltweit zeigt. Demnach ist Hongkong die teuerste Stadt für internationale Einzelhändler. Hier müssen für einen Top-Standort jährlich bis zu rund 33.850 € pro Quadratmeter gezahlt werden.

 

Wien auf Rang 23

 

In der obersten Preisklasse mischen auch New York (25.774 €), Paris (11.340 €) und London (10,594 €) mit. Wien landet in dem Ranking auf dem 23. Platz (jährlich 3660 € pro Quadratmeter). Zum Vergleich: München reiht sich als teuerste deutsche Stadt auf dem 17. Platz (4200 €) ein. „Obwohl die Spitzenmieten in den deutschen Metropolen in den vergangenen Jahren stark angezogen sind, sind sie im internationalen Vergleich weiterhin günstige Expansionsziele für globale Retailer", sagt Karsten Burbach, Head of Retail Services Germany bei CBRE (siehe Kasten). Generell haben sich die Spitzenmieten auch schon die Jahre zuvor auf einem sehr hohen Niveau bewegt, dennoch legten sie im vierten Quartal 2013 nochmals zu. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Spitzenmieten in Paris um 29, in London um 18 und in New York um elf Prozent.

 

Laut CBRE hat sich der Wettbewerb um die besten Flächen noch verstärkt. Burbach: „Die Nachfrage wird von Luxuseinzelhändlern angetrieben, die bereit sind, Rekordmieten für die begehrtesten Ladenflächen zu bezahlen." Ein Ende ist nicht in Sicht. „Das Projektentwicklungssegment befindet sich auf einem historischen Tiefstand, was zu einem Mangel an erstklassigen Einzelhandelsflächen führt und die Preise weiter nach oben treibt."

 

Quelle: wirtschaftsblatt.at