Leonding - Vor etwas mehr als zehn Jahren, am 13. April 2003, fand die vielbeachtete Sprengung der Plattenbau-Wohnblöcke am Harter Plateau in Linz-Leonding statt. Nun geht die Neubebauung des weitläufigen Areals in die Schlussphase. Im vergangenen Juli hat die Stadtgemeinde Leonding der erforderlichen Änderung des Bebauungsplans zugestimmt, in den Tagen erwartet Georg Pilarz, Vorstand des Bauträgers Giwog (Gemeinnützige Industrie-Wohnungs-AG), auch den positiven Bescheid des Landes, was die Wohnbauförderung betrifft.

Fertigstellung Ende 2015

Anfang nächsten Jahres will Pilarz mit dem Bau der letzten 111 Wohnungen auf dem Gelände beginnen, "vor Weihnachten 2015" damit fertig sein. "Wir mussten zuletzt Abstriche bei der Zahl der Wohnungen machen, die Gemeinde wollte mehr Gewerbeflächen", sagt er zum STANDARD. Letztere werden nun rund 3900 m² umfassen, verteilt auf mehrere Baukörper (Architekt Klaus Gründlinger). Vorgesehen sind neben einem zehngeschoßigen Turm mit Wohnungen und Büros auch ein zweigeschoßiger Bauteil entlang der B139 (Geschäfte), zwei viergeschoßige Baukörper mit Geschäften und Arztpraxen sowie drei fünfgeschoßige Terrassenwohnhäuser. Insgesamt umfasst der finale Abschnitt eine Nettonutzfläche von rund 11.700 m² und wird etwa 20 Millionen Euro kosten. Die Vermietung der Geschäftsflächen sei kein Problem gewesen, sagt Pilarz, die der Büros gestalte sich da schon um einiges schwieriger. "Für Kleinbüros hätten wir Unmengen an Anfragen gehabt, doch diese unterzubringen ist relativ komplex."

Anfänge im Jahr 1997

Begonnen hat das Abbruch-Neubau-Projekt "mit einem Gespräch mit dem damals neuen Wohnbaulandesrat Erich Haider im Jahr 1997", erinnert sich Pilarz. Dem seien die Hochhäuser, längst zum Problemviertel verkommen, "ein Dorn im Auge" gewesen. 1998 wurde ein Vergabestopp verhängt, sukzessive wurden die Mieter abgesiedelt - bald auch in erste Ersatzneubauten in der Umgebung. "Alle unsere Neubauten boten wir zuerst den Bewohnern des Harter Plateaus an." Diese hatten zuvor in einer Befragung mit 90-prozentiger Zustimmung für den Abbruch votiert, "bei einer Wahlbeteiligung von 90 Prozent". 2002 konnte mit der Skelettierung der Bauten begonnen werden, schließlich folgte 2003 die Sprengung, damals live im ORF.

In Summe wurden rund 450 Wohnungen neu errichtet. Sprengung, Mieterinformation mitsamt so mancher Investitionsablöse summierten sich auf sechs Millionen Euro. "Aber das war's sicher wert, denn wir hätten ansonsten Probleme Ende nie gehabt. Und unser Image wäre am Boden gewesen", sagt Pilarz. (Martin Putschögl, DER STANDARD, 30.11.2013)

 

 

(DER STANDARD, 04-12-2013)