Der börsennotierte Baukonzern Porr hat 2012 den Turnaround geschafft, berichtete Vorstandvositzender Karl-Heinz Strauss am Montag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Dabei gab er sich zuversichtlich, aufgrund des aktuellen Auftragsbestandes, der Auslastung und der konsequenten Fortsetzung des eingeschlagenen Weges das Jahr 2013 besser abschließen zu können als 2012. Laut Strauss liegt der Auftragsbestand mit 3,5 Mrd. Euro auf einem Rekordhoch. 2013 sei zudem eine weitere Optimierung der Prozesse geplant wobei der Konzern "intelligent wachsen" wolle, so der Vorstandsvorsitzende. Heimatmärkte sind für den Baukonzern Österreich, die Schweiz, Deutschland, Polen und Tschechien. Auf den mittelost- und südosteuropäischen Märkten ist man in Rumänien, Bulgarien und Serbien präsent. Auf dem Problemmarkt Ungarn hingegen hat man bereits 2011 die Konsequenzen gezogen und 40 bis 50 Millionen Euro abgeschrieben. Gleichzeitig arbeite man „mit voller Härte" mit Klagen und Schiedsgerichtsverfahren am Einbringen am Einbringen berechtigter Forderungen, so Strauss.Insgesamt sei ab 2014 in Osteuropa ein enormer Nachholbedarf bei Infrastrukturprojekten zu erwarten. Sobald die EU-Mittel wieder fließen, könne die Bauindustrie daher durchaus mit einer großen Nachfrage rechnen. Im Zentrum der internationalen Aktivitäten stehen derzeit Katar, Oman, die Türkei und Saudi Arabien, wo derzeit der Markteinstieg mit der Bin-Laden-Gruppe als Partner vorbereitet wird. Auch in diesen Ländern bietet vor allem der Ausbau der Infrastruktur ein hohes Potenzial. Dennoch rechnet Strauss nicht damit, dass die Region in den nächsten fünf bis sechs Jahren mehr als zehn bis dreizehn Prozent Anteil am Konzern-Umsatz haben wird. Fortgesetzt wird auch der Verkauf von nicht-konzernnotwendigen Immobilien. Im Vorjahr seien es rund 100 Mio. Euro gewesen, heuer stünden knapp unter 200 Mio. Euro auf dem Programm, davon seien Verkäufe im Ausmaß von 95 Mio. Euro bereits unterfertigt. Kapitalerhöhungen Aktuell sammelt Porr im Rahmen eine Kapitalerhöhung bei bestehenden Aktionären und ausgewählten Investoren neue Geldmittel im Ausmaß von rund 21 Mio. Euro ein. Mit einer weiteren Kapitalerhöhung will der Konzern seinen Streubesitz, der derzeit im einstelligen Prozentbereich ist, auf mehr als zehn Prozent erhöhen und das Papier auch institutionellen Investoren näherbringen. Als frühestmöglichen Zeitpunkt dafür nannte Strauss am Montag Ende 2013, realistischerweise geht er aber eher vom ersten Halbjahr 2014 aus. Zusammengelegt werden bei Porr auch die Stamm- und Vorzugsaktien im Rahmen einer weiteren Kapitalmaßnahme. Dies sollen die Aktionäre in einer außerordentlichen Hauptversammlung beschließen, die vier bis fünf Wochen nach der ordentlichen HV am 28. Mai 2013 stattfinden wird. Das Syndikat aus Strauss-Gruppe und Ortner-Gruppe werde aber nicht unter 51 Prozent rutschen, betonte Strauss.