Wer in Wien ein Büro mieten will, hat es vergleichsweise gut: Viele Standorte sind in U-Bahn-Nähe und doch bei Weitem nicht so teuer wie in München, Düsseldorf oder Berlin. Während hier etwa zwölf Euro je Quadratmeter zu lukrieren sind, kostet der Quadratmeter Bürofläche in München 18 bis 20 Euro. Und das, obwohl Wien ein Wachstumsmarkt ist.

 

Florian Nowotny, Vorstand des Büro-Spezialisten CA-Immo, ortet als einen der Gründe die gut ausgebaute Infrastruktur in Wien. Mit der U-Bahn seien die Büro-Standorte mitgewachsen, sagt er. Das Angebot in Wien sei daher groß, auch Standorte fernab des Zentrums seien dank öffentlichem Verkehr gut vermietbar.

 

Die CA-Immo setzt bei neuen Immobilien-Projekten daher verstärkt auf Deutschland. Großes Wachstum ist allerdings nicht angesagt. Der Immo-Konzern, der im Vorjahr Gebäude für insgesamt 1,5 Milliarden Euro veräußert hat, will künftig Großprojekte vermeiden.

 

Mit den Verkäufen von großen Immobilien wie dem 800 Millionen Euro schweren Portfolio in Hessen sei Risiko reduziert und das Eigenkapital erhöht worden, erklärte CA-Immo-Chef Bruno Ettenauer. Das gesamte Immobilienvermögen des Unternehmens sei dadurch auf rund vier Milliarden Euro gesunken. Auch der Mitarbeiterstand ist deutlich zurückgegangen. 320 Beschäftigte zählt die CA Immo jetzt, 400 waren es noch vor einem Jahr. Künftig will sich das Unternehmen auf selbst entwickelte Immobilienprojekte konzentrieren, große Zukäufe werde es nicht geben. Die Gewinnentwicklung werde dadurch stabiler. Die Eigenkapital-Rendite soll von derzeit vier Prozent auf zumindest sieben Prozent im Jahr 2015 steigen.

 

Wohnungen gefragt

Während die Nachfrage nach Büros schwächelt, sind Wohnungen weiterhin heiß begehrt – vor allem in den Städten Wien, Salzburg und Graz. Dies bestätigt eine Umfrage des Beraters EY (früher Ernst&Young).

 

94 Prozent der Befragten (500 Unternehmen EU-weit) halten Österreich für einen guten bis sehr guten Platz, um in Immobilien zu investieren. Im Vorjahr waren es 81 Prozent. Der Fokus dabei liegt auf Wohnungen. Das Interesse an Büros ist schwach.

 

Quelle: kurier.at